Ihr Handtuchguide von A bis Z
Groß oder klein, flauschig oder rau, einfarbig oder wild gemustert: Die Wahl der richtigen Handtücher kann sich als Herausforderung entpuppen. Das beginnt bereits mit der Herstellungsart: Ob ein Handtuch aus Frottee oder Frottier, Walk- oder Zwirnfrottier besteht, ist entscheidend für das Hautgefühl und die Saugkraft des Textils. Doch kein Grund, gleich das Handtuch zu werfen! Was die verschiedenen Handtucharten auszeichnet, wie (oft) man sie wäscht und wie die perfekte Formel für den Flauschfaktor lautet, erfahren Sie hier.
Handtuch ist nicht gleich Handtuch
Kennen Sie den Unterschied zwischen Dusch-, Sauna- und Strandtuch? Und wofür verwendet man eigentlich ein Seiftuch? Keine Panik: Mit der folgenden Übersicht behalten Sie den Überblick über Ihre Handtuchkollektion:
- Seiftuch – das verborgene Multitalent: Die häufig 30 x 30 cm großen Seiftücher dürften den meisten weniger geläufig sein, dabei sind sie wahre Allrounder. Seiftücher werden alternativ zum Waschhandschuh zum Einseifen beziehungsweise porentiefen Reinigen des Gesichts oder Körpers sowie als Gästetücher verwendet.
- Waschhandschuh – der Anschmiegsame: Ob morgendliche Gesichtswäsche, sanfte Massage oder bequeme Körperpflege in der Dusche – der Waschhandschuh beziehungsweise -lappen ist mit einer Größe von ca. 16 x 22 cm ein praktisches Multitalent.
- Gästetuch – der kleine Willkommensgruß: Mit einem Format von 30 x 50 cm eignen sich Gästetücher ideal für einmaliges Händeabtrocknen in Ihrem Gästebad oder als Kinderhandtücher für die Kleinen.
- Handtuch – der kleine Klassiker: Sie leisten uns täglich treue Dienste, sei es nach dem Hände- oder Haarewaschen. Deswegen sollten Sie gerade bei Ihren Handtüchern auf eine hohe Saugkraft und somit kurze Trocknungszeit achten. In der bewährten Standardgröße 50 x 100 cm eignen sich Handtücher auch ideal zum Sport, sei es zum Abtrocknen oder Unterlegen im Fitnessstudio.
- Duschtuch – der große Klassiker: Mit einer Größe von meist 70 x 140 cm können Sie sich nach dem Duschen gemütlich in Ihr Duschtuch einkuscheln. Es ist groß genug für den Körper und noch ausreichend kompakt, um an einen Handtuchhalter gehängt oder bequem in die Schwimm- oder Sporttasche gepackt zu werden.
- Badetuch – der Schwimmbadbegleiter: Zum Einwickeln, Abtrocknen oder Darauflegen im Schwimmbad greifen Sie am besten zu einem großzügigen Badetuch in der Komfortgröße 100 x 150 cm oder 130 x 160 cm.
- Strandtuch – der Freigeist: Ob rechteckig oder rund, großflächige Strandtücher machen das Liegen im Sand besonders angenehm. Mit einer Fläche von ca. 180 x 100 cm bieten sie ausreichend Platz für Picknickproviant, Bücher oder Kartenspiele.
- Saunatuch – der schmale Langhans: Das typische Saunatuch ist mit einem Format von 80 x 180 cm sehr schmal, aber dafür lang. So können Sie sich bequem auf die Saunabank legen, ohne mit dem überhängenden Handtuch den Luftzyklus zu stören.
Handtücher richtig waschen
Handtücher richtig zu pflegen, ist gar nicht so schwer. Wenn Sie ein paar Tipps beachten, verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Frottiertücher enorm (nach ein bis zwei Jahren verlieren jedoch selbst hochwertige Textilien ihre Eigenschaften). Übrigens entfaltet die Textilfaser ihre volle Wirksamkeit erst nach zweimaligem Waschen: Das Garn wird dabei mechanisch geöffnet, wobei die verzwirbelten Fäden aufgehen und aufgrund der größeren Oberfläche auch saugkräftiger werden.
- Die richtige Temperatur: Fiese Bakterien und andere unerwünschte Organismen vermehren sich besonders schnell bei hoher Wärme und Feuchtigkeit. Doch schon 60 Grad reichen aus, um fast alle Bakterien sicher abzutöten – nur wenn akute Ansteckungsgefahr besteht, sollten Sie die Handtücher besser bei 90 Grad waschen.
- Farben trennen: Um die Farben Ihrer Handtücher möglichst lange zu erhalten, trennen Sie Ihre Wäsche am besten strikt nach Farbe. Grauschleier lassen sich übrigens mit einem Spritzer Essig in der Waschmaschine schonend entfernen.
- Häufigkeit: Wie oft Sie Ihre Handtücher waschen sollten, richtet sich nach der jeweiligen Verwendung und – wie so vieles im Leben – nach Ihrem persönlichen (Hygiene-)Bedürfnis. Als Faustregel gilt: Waschhandschuhe sowie Textilen, die von mehreren Personen zum Abtrocknen der Hände verwendet werden, sollten täglich gewechselt werden. Bei Textilien, die mit Händen und Gesicht von nur einer Person in Berührung kommen, empfiehlt sich die Wäsche nach zwei bis drei Tagen. Auch bei Dusch- und Badetüchern wird der Wechsel nach dreimaliger Nutzung empfohlen.
- Das richtige Waschmittel: Ihre Frottiertücher bleiben am längsten schön mit einem Color- oder Feinwaschmittel ohne optische Aufheller. Verzichten Sie außerdem besser auf den Weichspüler, damit schützen Sie nicht nur die Umwelt, sondern erhalten auch die Saugfähigkeit Ihrer Textilien.
- Trocknen oder nicht trocknen: Hier scheiden sich die Geister. Trocknen sorgt zwar für ein flauschiges Gefühl auf der Haut, allerdings verkürzen der Abrieb und die starke Hitze in der Trommel die Lebensdauer Ihrer Frottierware erheblich – die zurückbleibenden Flusen sind der Beweis.
Die Formel für das perfekte Handtuch…
…ist wie so vieles im Leben Geschmacksache. Manche mögen’s flauschig, andere lieber etwas rauer. Für das Hautgefühl eines Handtuchs ist zum Großteil die Herstellungsart verantwortlich:
- Frottee ist ein traditionell gewebtes Glattgewebe aus Baumwolle, dessen Garn zu Schlingen gedreht wird. Frotteeware punktet durch eine hohe Saugfähigkeit und eine angenehme Griffigkeit.
- Bei Frottier, dem hochwertigeren Zweikettengewebe, werden die charakteristischen Schlaufen mithilfe von Spezialwebmaschinen produziert. Bei diesem Webvorgang werden die Schlingen hochgestellt, wodurch sich das Textil noch weicher anfühlt und eine größere Saugfähigkeit bietet.
- Walkfrottier ist wolkig-weich, kuschelig und voluminös. Aus einem speziellen Garn mit großen Schlingen gefertigt, besitzt diese Stoffart neben einer großen Saugfähigkeit auch einen hohen Kuschelfaktor.
- Bei Zwirnfrottier werden zwei Garne miteinander verdreht beziehungsweise verzwirnt. Dadurch entsteht eine festere Struktur und robuste Oberfläche, die einen leichten Massageeffekt auf Ihre Haut hat – ideal für die Benutzung nach der Sauna.
- Zu Veloursfrottier sollten Sie greifen, wenn Sie das Hautgefühl samtweicher Frottiertücher lieben. Die maschinell aufgeschnittenen großen Schlingen sorgen für ein weiches Samtgefühl und machen Ihre Textilien aus Veloursfrottier zu wahren Kuschelextremisten.
- Wirkfrottier ist eine neue Herstellungsart, bei der die Schlaufen nicht gewebt, sondern mittels spezieller Maschinen industriell hergestellt werden. Wirkfrottier finden Sie aufgrund seiner hohen Elastizität besonders häufig bei Bettwäsche und Sportbekleidung.
Von literarischen Highlights und sprechenden Handtüchern
Handtücher sind also alles andere als schnöde! Sie sind noch nicht ganz überzeugt? Das ändern vielleicht die folgenden Fun Facts – zumindest werden Sie Handtücher danach in einem völlig anderen Licht sehen:
Am 25. Mai ist „Towel Day“! Der britische Autor Douglas Adams setzt dem Handtuch in der Reihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ ein literarisches Denkmal – als unverzichtbares Utensil jedes Reisenden durch die Welten. Im Gedenken an das intergalaktische Abenteuer zelebrieren Fans an diesem Tag weltweit das Handtuch.
Kennen Sie Towelie schon? Die Macher der US-amerikanischen Animationsserie „South Park“ lassen ein Handtuch nicht nur sprechen, sondern hin und wieder auch ein Tütchen Marihuana rauchen. Trotzdem kommt der Lerneffekt nicht zu kurz: Das blaue Handtuch mit Gesicht, Armen und Beinen gibt den Figuren in der Serie Rat zur Verwendung von Handtüchern.
Kein Grund mehr, das Handtuch zu werfen
Towelie brauchen Sie als Ratgeber jetzt nicht mehr, denn mit unserem Handtuchguide ist Ihre private Wohlfühloase in trockenen Tüchern. Den „Towel Day“ am 25. Mai können Sie ja – zur Feier des Tages – mit einem besonders flauschigen Handtuch zelebrieren. Viel Spaß beim Abtrocknen!