Heizkörper selber austauschen

Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Heizung selbst tauschen können.

Wer sich den Austausch des Heizkörpers selbst zutraut, kann eine Menge Geld sparen.

Obwohl Heizkörper zu den langlebigen Gebrauchsgegenständen des Hauses gehören, haben auch sie eine begrenzte Lebensdauer. Zeit ür einen Austausch wird es, wenn sich rostige Stellen an den Heizkörpern abzeichnen.

Für mehr Wärme in Bad & Wohnung: Heizkörper selber austauschen

Oberflächlicher Rost kann zwar problemlos überlackiert werden – sobald er sich jedoch in die tieferen Schichten frisst, ist ein Austausch zwingend notwendig. Auch wenn die Heizkörper lecken, also undicht geworden sind, wird es höchste Zeit für einen Wechsel. Ist die Heizleistung trotz moderner Anlage gemindert, können Kalk- und Schmutzablagerungen im Inneren der Grund sein – steigende Heizkosten sind das Resultat. Ein Heizkörperaustausch kann Abhilfe schaffen. Wer handwerklich begabt ist und über ausreichend Fachwissen verfügt, kann den Heizkörper durchaus selber austauschen. Aber Obacht: Wagen Sie sich nur dann an das Projekt ‚Heizkörperaustausch‘, wenn Sie sich die Arbeitsschritte auch wirklich zutrauen. Wasserschäden durch Eigenverschulden werden in der Regel nicht durch Versicherungen abgedeckt.

Überlegungen im Vorfeld

Bevor Sie sich an den tatsächlichen Austausch machen, sollten Sie einige Aspekte berücksichtigen. Entscheiden Sie sich im Vorfeld für eine Bauform: Ob Kompakt-, Platten-, oder Badheizkörper ist Ihrem persönlichen Geschmack überlassen – die Heizleistung der modernen Heizkörper ist auf einem ähnlich hohen Niveau. Achten Sie zudem beim Kauf eines neuen Modells darauf, dass der Nabenabstand mit dem alten Heizkörper übereinstimmt. Bei Zweifeln erkundigen Sie sich am besten im Fachhandel. Um die vorgeschriebenen 20° C in Wohnräumen zu erreichen, muss die Heizleistung des neuen Heizkörpers ausreichend sein. Es gilt also vor dem Kauf, die benötigte Heizleistung zu berechnen. Sie können sich dabei an der Leistung Ihres alten Modells orientieren oder, wenn diese nicht genügte, die Heizleistung selbst ausrechnen. Zu diesem Zweck stehen diverse Onlinerechner zur Verfügung. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, lässt die exakte Heizleistung von einem Fachmann berechnen.

Heizkörper demontieren: Werkzeuge & Materialien

Für den Austausch Ihres alten Heizkörpers benötigen Sie folgende Materialien und Werkzeuge:

Material:

  • Schrauben
  • Dübel
  • Heizkörper
  • Thermostatventil
  • Entlüftungsschlüssel
  • Anschlussventil
  • Heizkörperverschraubung
  • Hanf
  • Dichtpaste
  • Befestigungskonsolen
  • Schüssel

Werkzeug:

  • Wasserpumpenzange
  • Schraubendreher
  • Schlagbohrmaschine
  • Wasserwaage
  • Zollstock
  • Bleistift

Ingo vom DIY-Team zeigt in diesem anschaulichen Video, wie Sie Ihren Heizkörper selbst tauschen können:

So geht’s: Heizkörper selbst austauschen

1. Schalten Sie zunächst Ihre Heizungsanlage und Umwälzpumpe ab und drehen Sie den Wasserzulauf an der Heizung ab. Bevor Sie mit der Demontage beginnen können, muss das Wasser in der Heizung abgelassen werden. Positionieren Sie dafür ein Auffanggefäß am untersten Punkt der Heizungsanlage, unterhalb des Ventils.

2. Im nächsten Schritt lösen Sie die Schraubverbindungen an Vor- und Rücklauf des alten Heizungsmodells mithilfe einer Wasserpumpenzange und heben den Heizkörper aus der Halterung. Ist Ihre Heizung mit der Wand oder den Befestigungskonsolen verschraubt, müssen Sie diese ebenfalls lösen.

3. Für den Fall, dass die alten Befestigungskonsolen nicht zum neuen Heizkörper passen, müssen Sie diese austauschen. Vor der Montage der neuen Befestigungskonsolen beachten Sie bitte, dass der Heizkörper nach oben und unten mindestens 10 Zentimeter Abstand hat. Haben Sie die korrekte Position bestimmt, bohren Sie die notwendigen Löcher mit Ihrer Schlagbohrmaschine. Achten Sie darauf, keine Strom- oder Wasserleitungen zu beschädigen. Mittels einer Wasserwaage sollten Sie die senkrechte und waagerechte Ausrichtung der Befestigungskonsole überprüfen.

4. Nun können Sie bereits den neuen Heizkörper in die Konsole einhängen – überprüfen Sie erneut mit der Wasserwaage, ob der Heizkörper korrekt positioniert ist.

5. Verbinden Sie nun den Vor- und Rücklauf mit dem neuen Heizkörper. Nehmen Sie dazu einige längere Fasern des Dichthanfs und wickeln Sie sie um das Gewinde. Darauf dann die Dichtpaste auftragen und anschließend das Gewinde mit dem Heizungsanschluss verschrauben. Sollten die Anschlüsse wider Erwarten nicht passen, können Sie dies mithilfe von S-Anschlüssen ausgleichen.

6. Nun können Sie das Thermostatventil einschrauben und den Thermostatkopf aufstecken und befestigen. Überprüfen Sie im Anschluss erneut alle Verschraubungen und ergänzen Sie, falls nicht schon geschehen, die Blindstopfen.

7. Jetzt können Sie den Heizkreislauf erneut mit Wasser befüllen. Lesen Sie während des Befüllens am Manometer ab, ob sich der Druck wie erwartet aufbaut. Lässt sich hier ein Druck unter 1 bar ablesen, ist der Heizkörper nicht dicht.

8. Das Wasser sollte hörbar in den Heizkörper hineinströmen. Drehen Sie das Thermostat auf die höchste Stufe und platzieren Sie ein Gefäß unterhalb des Lüftungsventils. Öffnen Sie dieses bis die herauszischende Luft entwichen ist – das erkennen Sie daran, dass ein durchgängiger Wasserstrahl entweicht.

9. Jetzt können Sie Umwälzpumpe und Heizungsanlage erneut einschalten und sich an Ihrem neuen Heizkörper erfreuen.